. . . dort wollen sie sein. Wie kreative junge Global Natives und ihre Familien im Lockdown an dieser Zukunft arbeiten.
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Überall auf der Welt brauchen junge Menschen mehr Chancen, um Sprachen zu lernen, die Welt zu entdecken, als Weltbürger zu leben. Für sie haben wir 2009 den Global Natives Club gegründet!
Zehn Jahre später, als Fridays for Future zeigten, wie groß das Engagement der Jugend ist, haben wir Mentor-Partnerschaften etabliert: Zwischen den Jungen, die Ziele haben und erfahrenen Erwachsenen, die die Wege kennen. Es sind neue, intelligente Querverbindungen zwischen Global Natives Generationen.
2020 hat sich gezeigt, wie viele Jugendliche die Welt mitgestalten wollen, wie viele sich für die Mensch-heit und unseren Planeten mitverantwortlich fühlen, wie viele ihr Mitspracherecht einfordern und dabei ihren Beitrag leisten wollen. Sie haben Leistungswillen, Ideen und starke Visionen.
Mit Vice Versa Mentoring ermöglichen Bolder Bonds mutigeKompetenzpartnerschaften: Zwischen jungen Global Natives, die für ihre Ziele persönliche Kompetenz, Wissen und gute Netzwerke brauchen und erfahrenen Fachleuten, die den Dialog mit der nächsten Generation schätzen und als gegenseitige Bereicherung empfinden. (mehr darüber hier) Es sind kreative Verbindungen von Wollen und Können - zwischen jenen, die eine Mission haben und jenen, die die Wege kennen, zwischen Generationen und Nationen, zwischen Kulturen und Wissensbereichen.
2020: Was für ein Jahr!
Im März 2020 begannen die Liberating Lockdown Talks. Sie waren der Auftakt zu einem fantastischen Mentoring Experi-ment. Ende Januar 2021 wurde nun eine erste Bilanz dieses seltsamen, herausfordernden und schicksalhaften Jahres 2020 aus der Bolder Bonds Perspektive erstellt. Das Resümee: Diese jungen Menschen sind mutig und zuversichtlich.
91% junger Global Natives zwischen 15 und 21 Jahren gaben in einer Umfrage unmittelbar nach dem Jahreswechsel an (322.100 Rückmeldungen zw. 1. und 15. Januar), dass sie das Gefühl haben, die Lockdownzeit sinnvoll genutzt zu haben. Im Vergleich zu zahlreichen anderen internationalen Erhebungen unter Jugendlichen zeigen sich deutliche Unterschiede.
Mit umsetzbaren Zielen und motivierenden Partnern haben junge Menschen nicht das Gefühl, hilflos und isoliert zu sein. Ganz im Gegenteil, 82% von ihnen sagen, dass die Pandemie mit ihren enormen Auswirkungen auf ihr schulisches und gesellschaftliches Leben der Auslöser dafür war, sich intensiv mit der Zukunft auseinander zu setzen - sowohl mit der globalen als auch der persönlichen - und dass sie die Perspektive, als Gemeinschaft einen Neuanfang in Angriff zu nehmen, besonders inspiriert und motiviert hat. Durch die Pandemie ist für sie auch ein intensives Gefühl der Dringlichkeit - "Jetzt oder nie" - entstanden.
Bolder Bonds, eine erste Analyse
Altersgruppen: Die Jugendlichen, die das Angebot des Bolder Bond Mentorings aufgegriffen haben, sind altersmäßig überraschend gleichmäßig aufgeteilt. Die Prozentsätze pro Jahrgang sind in etwa gleich, auch das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Jugendlichen hält sich mit max. 2% Schwankungsbandbreite die Waage.
Was treibt die jungen Leute an? Die Jugendlichen kommen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und aus allen politischen Lagern. Sie bereiten sich für ihre Pläne intensiv vor. Geprägt von der Fridays for Future Bewegung und von Black Lives Matter, vom Demokratieverständnis eines Donald Trump und den brennenden Regenwäldern eines Bolsonaro, von den Flüchtlingsdramen der vergangenen Jahre und der erschütternden Realitätsverweigerung so vieler Coronaleugner, sind sie sich im Lockdown einig geworden, dass es an der Zeit für eigenes Handeln ist.
Interessensgebiete: Auffälligstes Merkmal der jugendlichen Interessen ist der Wunsch, neu zu kombinieren - wir nennen es Fusion Learning. Zwei Drittel aller Bewerber wünschten sich zwei bis drei Mentor:innen, statt sich mit nur einem Partner auf ein einziges Thema zu konzentrieren. Sie möchten Fachrichtungen individuell kombinieren. Dieser Trend zeichnet sich schon länger ab. Einige Beispiele von Bolder Bonds Kooperationen 2019 finden Sie hier. Aktuelle Beispiele sind Architektur + Alternative Energien, Journalismus + Umwelttechnik, Sozialarbeit + Stadtplanung.
Dazu kommt die große Bereitschaft zum Gruppenmentoring. Diesen Wünschen entsprechend, hat sich auch eine hohe Anzahl von Kleingruppen gebildet. Praktisch alle Teilnehmer meinen, dass Internationalität innerhalb des Teams für die Qualität der gemeinsamen Arbeit unabdingbar ist.
Ein Beispiel: Fabrizio (69) war lange Jahre Dozent in Stanford, heute ist er im Ruhestand und lebt wieder in Rom. Drei junge Frauen sind in seinem Team, sie kommen aus Lima, Sydney und Sapporo. Sie wollen von ihm alles lernen, was er jemals über Contemporary Urban Design gelernt und gelehrt hat. Fabrizio ist, wie auch seine Online-Schülerinnen, ein sehr politisch denkender Mensch. Ihre wöchentlichen Gesprächsrunden dauern daher oft mehrere Stunden; die Erfahrungswerte aus vier Großstädten bieten unerschöpfliches Material für Austausch, Aha-Momente und Humor.
Sprachliche Faktoren und Synergieeffekte:
Alle Teilnehmer des Bolder Bonds Programms beherrschen die englische Sprache als wichtigsten gemeinsamen Nenner, allerdings mit unterschiedlichem Sprachniveau. Von jenen, die Englisch als Zweitsprache sprechen, berichten 98%, dass sie von der Herausforderung durch den intensiven Austausch profitieren. Mentor:innen, die beruflich bereits im Ruhestand sind, zeigen sich besonders begeistert, wieder mehr aktiv kommunizieren zu können. Die Jugendlichen berichten fast ausnahmslos, dass sich ihr Englisch in Aussprache und Wortschatz deutlich verbessert. Sie empfinden ein sportliches Wettbewerbsdenken gegenüber ihren Teamkollegen und die Kombination von Sprechen, Zuhören und dem Lesen relevanter Unterlagen festigt erfolgreich, was laufend dazugelernt wird.
Etwa 12% aller Partnerschaften bzw. Teams verwenden auch regelmäßig andere Sprachen, an der Spitze Spanisch und Französisch. Ein oft geäußerter Wunsch ist das stärkere Einbinden von Teilnehmern aus dem asiatischen Raum. Indien, Südkorea, Japan, Hongkong und Singapur sind bereits gut etabliert; der Austausch mit China, Indonesien, Malaysien, Thailand und den Philippinen soll in Zukunft forciert werden.
Der Gemeinschaftseffekt
Die abschließende Frage war "Was ist für dich persönlich das Wichtigste am Bolder Bonds Programm?" Die Antwort war einhellig: Die Gemeinschaft. Die Gewissheit, dass allen Generationen und Nationalitäten dieser Gemeinschaft dieselben Werte am Herzen liegen und dass man für eine gemeinsame Zukunft denkt und arbeitet - das ist das stärkste Argument für Bolder Bonds. Die jungen Menschen, die sich mit ihren Mentor:innen gerade Kompetenz, Einsicht, Weitblick und Zuversicht erarbeiten, wissen, wo sie in den kommenden Jahren sein wollen: Überall, wo Zukunft gedacht und gemacht wird.
Sie wissen, dass sie mit ihren Visionen und Ambitionen nicht als Einzelkämpfer dastehen, sie haben die Gemeinschaft. Von Hongkong bis Rio und von Helsinki bis Melbourne befassen sich junge Menschen nun mit Themen, die sie bald als angehende Chemiker und Wirtschaftswissenschaftlerinnen, Umwelttechnikerinnen und Soziologen, Journalistinnen und Unternehmer, Kinderärztinnen und Lehrer in Angriff nehmen wollen. Sie werden sich dabei gegenseitig mit Best Practice Beispielen und Insiderwissen, mit moralischer Rückendeckung und unbürokratischer Hilfe unterstützen.