Global Natives Stories, das sind die Berichte und Geschichten unserer Mitglieder.
Im Mai 2022 schrieb uns eine ziemlich coole Mama aus dem Landkreis Landshut, Niederbayern. Die Erfahrungsberichte im Storybook sind in englischer Sprache verfasst; aber das, was uns Franziska geschrieben hat, ist im Original am schönsten!
Im Mai 2022 schrieb uns eine ziemlich coole Mama aus dem Landkreis Landshut, Niederbayern. Die Erfahrungsberichte im Storybook sind in englischer Sprache verfasst; aber das, was uns Franziska geschrieben hat, ist im Original am schönsten!
Als mein Sohn Martin fünfzehn war, war sein Schulzeugnis katastrophal.
Drum habe ich mich nach einem Lehrplatz für ihn erkundigt, schweren Herzens.
Der Baumeister im Ort sagte mir doch tatsächlich folgendes:
"Einen Trottel kann ich nicht brauchen.
Wer solche Noten hat, der kann nicht denken.
Und wer vom Gymnasium kommt, kann eh nicht arbeiten."
Aber heute, fünf Jahre später, hat Martin einen Studienplatz in Cambridge!
Natürlich ist er kein Trottel.
Damals war ich total zerknirscht und entmutigt. Und ich beschloss, seine frühere Klassenlehrerin zu besuchen. Schließlich war Martin früher mal ein sehr guter Schüler.
Sie hat uns gerettet. Sie hat mir gesagt:
"Das ist eine klassische pubertätsbedingte Krise. Zurückstecken und bescheidenere Ansprüche stellen würde ich auf keinen Fall. Im Gegenteil: Schulversager brauchen größere, mutigere Ziele! Sie brauchen das Gefühl, wirklich zu leben. Dann wollen sie
auch lernen."
Sie meinte, der Club der schlechten Schüler hilft Problemschülern, das sollte ich versuchen. Haben wir gemacht. So sind wir Global Natives geworden.
Und auf einmal waren da Tausende von echt hilfsbereiten Menschen, denen es genauso ging wie mir! Die zusammenhalten und sich gegenseitig die Räuberleiter machen, damit ihre Kinder das finden, was ihnen Sinn und Richtung gibt. Das funktioniert!
Die begabtesten Teenager können temporäre Trottel sein.
Das ist nicht eine Eigenschaft. Das ist ein Krisenzustand.
Etwas, das vorbeigeht. Etwas, bei dem man aktiv helfen kann.
Es ist auch vorbeigegangen. Martin hat dann ein Auslandsjahr in Mailand gemacht, bei einer amerikanischen Familie. So sind sein Englisch und sein Italienisch gut geworden.
Und er hat einen Onkel der Familie kennengelernt, der in Mailand an der Uni unterrichtet. Genau das, was er jetzt in Cambridge studieren wird:
Psychologie und Verhaltensforschung.*
Martin war wie ausgewechselt, als er wieder heimkam.
Genau wie seine Lehrerin gemeint hat: Get a life!
Er hat wieder Sport gemacht, hat einen Tanzkurs begonnen, mit Freude in der Schule gelernt und ein Ziel gehabt. Er war wieder fröhlich! Und als er endlich auch die Zusage
für das Stipendium bekommen hat, hat er den Baumeister gefragt, ob er ihm einmal
ein Bier zahlen darf.
Franziska R., Landkreis Landshut
Anmerkung: Der Onkel war Studienkollege des bekannten Autors und Verhaltensforschers Dan Ariely am MIT.